Sonntag, 4. Dezember 2011

Schul- und Berufsausbildung

‎Mittwoch, ‎30. ‎November ‎2011
Hier sind einige persönliche Angaben für die Therapie.
Adresse und Beruf etc. steht im offiziellen Lebenslauf.
Meine finanzielle Lage ist derzeit befriedigend. Ich habe in der letzten Therapiestunde darüber berichtet. Ich habe genug zu essen und kann mir durch die freiberufliche Tätigkeit Material an Kunstbedarf und technische Geräte leisten.
Mein Familienstand war immer nur ledig. Ich war schon mehrfach verlobt, doch zu einer Heirat ist es bisher nicht gekommen. Einer meiner Exverlobten starb an übermässigem Alkoholkonsum. Das war traurig, doch ich habe ihn in guter Erinnerung. Eine Zeitlang nach seinem Tod war er sehr nah bei mir, ich war die Liebe seines Lebens.
Kinder habe ich keine eigenen. Mein jetziger Freund hat fünf Kinder.
Ich habe über Ihr Angebot an Psychotherapie in Ihrer Praxis erfahren, da Sie seit vielen Jahren meine Hausärztin sind.
12. Schulausbildung:
In der Schule war ich ab meiner Pubertät recht frech, konnte es mir aber leisten, da ich gute Zensuren hatte und begabt war. Ich hatte einen Sonderstatus, kam täglich 5 Minuten zu spät, wurde aber von den meisten geschätzt, Lehrer wie auch Schüler und sogar insgeheim bewundert. Ich legte immer Wert auf meine eigene Meinung und dass man die Dinge hinterfragen sollte und nicht einfach alles so hinnehmen. Es war an meinen Fragen zu erkennen, dass ich am Unterricht teilnahm und ihn verfolgte, obwohl ich in allen Stunden, wo es mehr ums Zuhören ging, besonders in Geschichte, immer am Zeichnen war.
Die Kunst war von Anfang an meine Leidenschaft. Meine fleissigen Zeichnungen und Malereien in der Grundschule gipfelten in einem sehr schönen Buch mit handgeschriebenen und gezeichneten Bastelanleitungen. Ich weiss derzeit nicht wo sich das Dokument befindet, ich vermisse es sehr, denn ich wollte es eigentlich einscannen und veröffentlichen. In der Grundschule war ich fast immer Klassenbeste, ich habe den Übertritt ins Gymnasium mit der zweitbesten Arbeit der ganzen Schule bestanden.
Später im Gymnasium waren die Zensuren im Durchschnitt gut bis befriedigend. Ich hatte immer Probleme mit Mathe und Physik. Mein Mathelehrer, der Herr Ribic, Gott hab in selig, hat mir beigebracht, dass sich der Horizont schnell verändert wenn man den Berg ein Stück hinaufklettert. Er war auch Bergsteiger. So habe ich immer angefangen bei Schwierigkeiten in den Übungen, dass ich erstmal eine Faktensammlung gemacht habe um dann weiterzusehen. In der Kollegstufe war ich sehr glücklich mit meinen beiden Leistungskursen Kunst und Französisch, es war eine sehr schöne Zeit. Meine Ferien verbrachte ich immer in Frankreich in meiner Wahlfamilie bei meinem Freund, seinen Geschwistern, Eltern und Grosseltern sowie unseren Freunden. Allerdings habe ich die Abiturprüfung wegen Mathe nicht bestanden, ich war etwas manisch, was aber damals keiner wusste. Ich bin dann mit einer Nachprüfung noch durchgekommen. Es wäre aus heutiger Sicht besser gewesen, ich hätte das letzte Schuljahr wiederholt, um mir genauer zu überlegen, was ich dann eigentlich machen will oder kann.
13. Berufsausbildung:
Meine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin habe ich in mehreren Etappen gemacht. Zweimal bin ich durch die Prüfung gefallen. Das erste Mal 1991 wegen Blackout, ich war schlecht vorbereitet. Um diese Ausbildung zu machen bin ich von Berlin nach München zurückgekehrt. Erst war es ruhig zu Hause, nur ich und meine Mutter. Ich habe gelernt und war fleissig. Gegen Ende der Ausbildung ist meine Schwester in die gemeinsame Wohnung wieder eingezogen und es gab ständig Streit und Geschrei. Das Geschrei zuhause hat mich meine ganze Kindheit und Jugend begleitet und ich dachte immer, dass mir irgendwann die Sicherung durchbrennt, was ja dann ab 1992 in Form von Psychosen geschah.
Zurück zur Prüfungssituation. Meine Mutter hatte mich so unter Druck gesetzt, dass ich mir noch vor Abschluss der Ausbildung eine Arbeit suchen soll, dass ich einen Zeitarbeitsjob angenommen habe, statt mich auf die Prüfung vorzubereiten. Ich bin auch in eine WG gezogen, weil ich es zuhause nicht mehr ausgehalten habe. In der mündlichen Abschlussprüfung hatte ich dann einen Blackout und wusste gar nichts mehr. Also kein Abschlusszeugnis.
Der nächste Versuch war ein Besuch derselben Klasse 1994/1995. Wieder die schriftliche Prüfung bestanden, dann aber leider in der geschlossenen Psychiatrie zum Zeitpunkt der mündlichen Prüfung. Ich habe diese Prüfung dann 1998 mit sehr guten Zensuren bestanden. Ich hatte eine sehr nette französische Nachhilfelehrerin, die alles mit mir bis zum Erbrechen gepaukt hat. Ich hatte bei Herrn Forestier in der gleichen Fachkundeprüfung, wo ich damals eine 6 bekommen hatte, dann eine 1 mit Stern. Hat aber lange gedauert das Ganze. Zwischendurch war ich entweder in der Psychiatrie oder hatte Zeitarbeitsjobs, die kaum zu ertragen waren.
Meine Ausbildung zur Kreativitätstrainerin hatte auch eine Pause. Ich hatte zwischendurch eine Kündigung bekommen, weil bekannt wurde, dass ich psychisch krank bin. Ich habe dann soviele Briefe, Emails und Anrufe veranstaltet, dass man mich dann doch noch die Ausbildung hat fertig machen lassen. Das Zertifikat ist von 2005, angefangen habe ich mit der Ausbildung schon 2001.
Wenn ich belastbarer wäre würde ich gerne noch studieren, Kunst und Französisch, Lehramt für Realschule, das kann man auch in meinem Alter noch. Ich gehe einfach gerne zur Schule oder Ausbildung und eine richtige Universität würde mich reizen. Ich habe dort in dem Fachbereich schon mal eine Mappe vorgelegt und die Professorin meinte, ich hätte durchaus Chancen, sollte aber noch mehr Skizzen und Zeichnungen bringen.
Ich habe sehr häufig meine Stellen gewechselt weil mir meine psychischen Befindlichkeiten Ausfallzeiten beschert haben und das kann kein Arbeitgeber dulden. Immer wieder Psychiatrie, erst manisch, meist drei Monate, dann depressiv, auch drei Monate. Wenn man nach einem halben Jahr zurückkommt, bekommt man als erstes eine Kündigung serviert. Ausserdem war ich nie glücklich mit meinen Bürojobs, dieses 9 to 5 und der Alltagstrott machen mich krank und mürbe. Es gab nur selten Tätigkeiten, die mir Freude gemacht haben. Z. B. im technischen Notruf, Pannen, Unfälle, europaweit, das hat meine Fremdsprachenkenntnisse beflügelt. Auch die Italiener und Spanier wollten lieber mit mir sprechen, weil ich so gut Französisch kann.

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