Donnerstag, 6. September 2012
Sehr geehrter Herr Dr. B., sehr geehrte Frau S. !
Kann man
mit einer gelben Karte noch geheilt werden?
Die Verwarnung von gestern sitzt mir tief in den Knochen. Ich
fühle mich abgelehnt und ungeliebt. Ausserdem befürchte ich, dass ich Probleme
habe in die Gruppen zu gehen, wenn einem der Ausgang versperrt wird. Gestern
haben meine Mitpatienten in der Kerngruppe sehr viel emotionalen Ballast
abgeworfen. Leider habe ich Abgrenzungsprobleme und ich konnte das nicht mehr
verarbeiten. Deshalb wollte ich gerne sprechen, ich wollte gar nicht sofort den
Raum verlassen. Leider durfte ich nicht sprechen, deshalb habe ich es nicht
mehr ausgehalten und wollte gerne raus. Das wurde mir verweigert und ich war in
einer extrem angespannten Situation. Ich setzte mich in die Ecke und versuchte
abzuschalten um nicht durchzudrehen. Ich nahm mein Handy um auf die Uhr zu
schauen, nichts weiter. Da kam die Therapeutin angerast und hat mir mit Gewalt
das Handy weggenommen. Dies war ein Angriff auf meinen persönlichen Schutzraum
und praktisch eine Kriegserklärung. Dann wollte ich wieder den Raum verlassen
und war schon sehr ausser mir, ich war extrem angespannt. Die Therapeutin
stellte sich mir in den Weg und da bin ich leider explodiert und hatte einen
Wutausbruch. Die ganzen übergekübelten Emotionen brachen aus mir heraus.
Mir stellt sich nun die Frage, wie ich eine solche Situation
vermeiden könnte. Wie kann ich damit umgehen, wenn mir die entgleisten
Emotionen der anderen zuviel werden? Oropax? Es ist mir wirklich noch nicht
klar, wie man sich abgrenzt.
Gestern hat eine Mitpatientin sich mir gegenüber abgegrenzt. Ich fragte
sie, wo sie die Aquarellfarben gekauft hat und sie sagte, sie will nicht mehr
mit mir sprechen. „Hast Du das jetzt verstanden???“ Das fand ich sehr hart und
gemein und es hat mich tief verletzt. Abgrenzung bedeutet also Verletzung der
anderen?
Bitte helfen Sie mir!