Samstag, 1. September 2012
Der Wochenbericht
Was war gut in der letzten Woche? Was ist mir
gelungen? Ziel erreicht?
Meine Medikation ist wieder stabil durch
regelmässige Einnahme. Es hat gut geklappt mit dem Risperdal am Abend. Das
Dominal hilft mir beim Einschlafen. Ich schlafe sehr gut, gehe oft früh ins
Bett und wache am Morgen von alleine gegen 6 Uhr auf und kann den Tag ohne
Stress beginnen.
Weil ich am Abend kein Zyprexa mehr nehme,
gibt es auch keine Schokoladenflecken auf dem Kissen, soviel ich weiss, esse
ich nachts keine Süssigkeiten mehr. Ich habe eine Packung schokolierte Erdnüsse
mitgebracht, die habe ich in 10 Tagen noch nicht aufgegessen. Es ist alles eine
Frage des Masshaltens.
Mein Exfreund Andi hat mir eine Nachricht auf
der Mailbox hinterlassen. Er wollte wissen wie es mir geht. Ich habe darauf
nicht reagiert. Ich bin immer noch sauer, dass ich mein Laptop nicht
wiederbekommen habe und er offensichtlich lügt, wohin er es in Reparatur
gegeben hat. Ich denke oft an ihn und bin sentimental und denke an schöne Dinge
in unserer Beziehung. Leider gibt es genauso viele Dinge, die mich stören und
einfach nicht weiterbringen. Es ist mein Ziel durch die Therapie Abstand von
ihm zu finden.
Gab es Rückschritte oder sogar einen Rückfall (z.B. in
ein altes Verhaltensmuster)?
Leider hatte ich in den ersten Tagen eine
Panikattacke. Es war sehr unangenehm, ich bin aber dann in die eine
Therapiegruppe gegangen und konnte durch die Steuerung meiner Aufmerksamkeit
auf die Gruppe langsam die Panik reduzieren. Ich habe kein Tavor genommen, weil
ich keines bekommen habe, ich habe aber danach gefragt. Ich möchte gerne lernen
durch mentale Arbeit mit den Techniken der Selbststeuerungsgruppe diese
Zustände selbst und ohne Medikamente in den Griff zu bekommen.
Was ist der nächste Schritt für die kommende Woche,
was nehme ich mir vor?
Ich möchte so gut es geht an allen Therapien
teilnehmen. Es ist vielleicht nicht einfach, aber es ist machbar. Das habe ich
am Anfang mir gar nicht zugetraut, doch es geht.
Ich nehme mir vor etwas mehr Körperpflege zu
betreiben. Ich nehme mir vor in den Pausen oder am Abend ein bisschen Schmuck zu
basteln. Das macht mir dann immer Freude und gibt mir ein Gefühl der
Befriedigung wenn ich eine Kette oder ein Paar Ohrringe fertig habe. Ich darf
mich dabei nicht unter Druck setzen, trotzdem ist es ein gutes Barometer für
meine Antriebsstörungen. Hier gibt es ein Gerüst von Aussen, in dass ich mich
fallen lassen kann. Es wäre gut zuhause selbst wieder mal einen Stundenplan
aufzustellen und zu versuchen alleine eine Struktur zu bilden.
Mit Herrn L. möchte ich gerne nochmal über
die Medikamente sprechen, ob vielleicht Fluoxetin geeignet wäre, meine
Antriebsstörungen und Blockaden aufzulösen. Ich möchte gerne ein anderes
Antidepressivum ausprobieren.
Welche Unterstützung brauche ich, um den nächsten
Schritt gehen zu können?
Ich hätte gerne mehr den Fokus auf meine
Probleme im Speziellen. Dazu gehören die Panik- und Antriebsstörungen. Auch den
Kaufrausch und die Messieproblematik möchte ich gerne thematisieren. Es gibt ja
leider nur 20 Minuten Einzelgespräch die Woche, also muss ich meine Themen in
der Gruppentherapie mit der Kerngruppe einbringen.
Weitere wichtige Erfahrungen in der vergangenen Woche.
Welche Begegnungen haben mir gut getan? Was war für mich im Sinne einer neuen
Entwicklung?
Der Umgang mit Körperkontakt ist hier anders
als in meinen bisherigen Therapien. Ich habe zwei Begegnungen deutlich wahr
genommen und mich gewundert wie Liebe fliessen kann ausserhalb von klassischen
Liebesbeziehungen. Ich werde das in den Kontakt mit meinen Schülern einbauen
und ihnen zumindest die Hand schütteln vor und nach dem Unterricht. Es schafft eine
gute Basis wenn der Körperkontakt von Herzen kommt.
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