Freitag, 7. September 2012

Erster Wochenbericht Heiligenfeld



Samstag, 1. September 2012
Der Wochenbericht
Was war gut in der letzten Woche? Was ist mir gelungen? Ziel erreicht?
Meine Medikation ist wieder stabil durch regelmässige Einnahme. Es hat gut geklappt mit dem Risperdal am Abend. Das Dominal hilft mir beim Einschlafen. Ich schlafe sehr gut, gehe oft früh ins Bett und wache am Morgen von alleine gegen 6 Uhr auf und kann den Tag ohne Stress beginnen.
Weil ich am Abend kein Zyprexa mehr nehme, gibt es auch keine Schokoladenflecken auf dem Kissen, soviel ich weiss, esse ich nachts keine Süssigkeiten mehr. Ich habe eine Packung schokolierte Erdnüsse mitgebracht, die habe ich in 10 Tagen noch nicht aufgegessen. Es ist alles eine Frage des Masshaltens.
Mein Exfreund Andi hat mir eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen. Er wollte wissen wie es mir geht. Ich habe darauf nicht reagiert. Ich bin immer noch sauer, dass ich mein Laptop nicht wiederbekommen habe und er offensichtlich lügt, wohin er es in Reparatur gegeben hat. Ich denke oft an ihn und bin sentimental und denke an schöne Dinge in unserer Beziehung. Leider gibt es genauso viele Dinge, die mich stören und einfach nicht weiterbringen. Es ist mein Ziel durch die Therapie Abstand von ihm zu finden.
Gab es Rückschritte oder sogar einen Rückfall (z.B. in ein altes Verhaltensmuster)?
Leider hatte ich in den ersten Tagen eine Panikattacke. Es war sehr unangenehm, ich bin aber dann in die eine Therapiegruppe gegangen und konnte durch die Steuerung meiner Aufmerksamkeit auf die Gruppe langsam die Panik reduzieren. Ich habe kein Tavor genommen, weil ich keines bekommen habe, ich habe aber danach gefragt. Ich möchte gerne lernen durch mentale Arbeit mit den Techniken der Selbststeuerungsgruppe diese Zustände selbst und ohne Medikamente in den Griff zu bekommen.
Was ist der nächste Schritt für die kommende Woche, was nehme ich mir vor?
Ich möchte so gut es geht an allen Therapien teilnehmen. Es ist vielleicht nicht einfach, aber es ist machbar. Das habe ich am Anfang mir gar nicht zugetraut, doch es geht.
Ich nehme mir vor etwas mehr Körperpflege zu betreiben. Ich nehme mir vor in den Pausen oder am Abend ein bisschen Schmuck zu basteln. Das macht mir dann immer Freude und gibt mir ein Gefühl der Befriedigung wenn ich eine Kette oder ein Paar Ohrringe fertig habe. Ich darf mich dabei nicht unter Druck setzen, trotzdem ist es ein gutes Barometer für meine Antriebsstörungen. Hier gibt es ein Gerüst von Aussen, in dass ich mich fallen lassen kann. Es wäre gut zuhause selbst wieder mal einen Stundenplan aufzustellen und zu versuchen alleine eine Struktur zu bilden.
Mit Herrn L. möchte ich gerne nochmal über die Medikamente sprechen, ob vielleicht Fluoxetin geeignet wäre, meine Antriebsstörungen und Blockaden aufzulösen. Ich möchte gerne ein anderes Antidepressivum ausprobieren.
Welche Unterstützung brauche ich, um den nächsten Schritt gehen zu können?
Ich hätte gerne mehr den Fokus auf meine Probleme im Speziellen. Dazu gehören die Panik- und Antriebsstörungen. Auch den Kaufrausch und die Messieproblematik möchte ich gerne thematisieren. Es gibt ja leider nur 20 Minuten Einzelgespräch die Woche, also muss ich meine Themen in der Gruppentherapie mit der Kerngruppe einbringen.
Weitere wichtige Erfahrungen in der vergangenen Woche. Welche Begegnungen haben mir gut getan? Was war für mich im Sinne einer neuen Entwicklung?
Der Umgang mit Körperkontakt ist hier anders als in meinen bisherigen Therapien. Ich habe zwei Begegnungen deutlich wahr genommen und mich gewundert wie Liebe fliessen kann ausserhalb von klassischen Liebesbeziehungen. Ich werde das in den Kontakt mit meinen Schülern einbauen und ihnen zumindest die Hand schütteln vor und nach dem Unterricht. Es schafft eine gute Basis wenn der Körperkontakt von Herzen kommt.




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