Sonntag, 2. September 2012
Lieber Herr L. ,
ich bin nun schon seit 10 Tagen in Ihrer
Klinik aber leider haben sich die Depressionen und Antriebsstörungen nicht
gebessert. Es gibt Dinge, die mir nach wie vor sehr schwer fallen und meine
Stimmung ist oft resigniert bis schmerzhaft verzerrt.
Seit einigen Jahren bin ich auf der Suche nach
einem Antidepressivum, das auch anschlägt und hilft und hatte damit bisher kein
Glück. Meinem Gefühl nach wäre vielleicht Fluoxetin einen Versuch wert, das hat
mir früher schon einmal geholfen. Vielleicht haben Sie eine bessere Idee?
Es wäre natürlich schön, wenn man das Problem
therapeutisch lösen könnte und man die Depression mit Sozialenergie heilen
könnte. Wenn ich gute und warmherzige Kontakte zu meinen Mitpatienten habe, so
kann mir das nur vorübergehend helfen, wenn ich wieder alleine zuhause bin
werden die alten Denkmuster wiederkommen.
Ich weiss einfach nicht mehr weiter und
schwanke zwischen Verzweiflung und Resignation. Heiligenfeld war schon seit 10
Jahren meine Hoffnung auf Heilung. Jetzt sehe ich, dass hier auch nur mit
Wasser gekocht wird. In den beantragten 7 Wochen werde ich nicht alle meine
Probleme lösen können und ich habe grosse Angst davor, dass es nun weder einen
Durchbruch noch einen Wendepunkt in meinem Leben gibt.
Sicherlich könnte ich hier noch ein paar
Seiten lamentieren und jammern, doch ich denke Sie haben nun einen Eindruck von
meiner Situation bekommen.
Bitte helfen Sie mir!
Beste Grüsse von Isabella Feenstaub
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